Friedrich Schlegel, “Gespräch über die Poesie”

In a description of the overall history of poetry that occurs within Schlegel’s work, improvisation serves as a metaphor to characterize one of the modalities of satirical urbane Roman poetry.

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Author:
Schlegel, Friedrich
Date Written:
 
Language:
German
Publication Title:
Athenaeum
Article Title:
Gespräch über die Poesie
Page Numbers:
3(1):347
Additional Info:
Qtd from Gespräch über die Poesie, mit einem Nachwort von Hans Eichner. Stuttgart: J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 1968.
Publisher:
Heinrich Frölich
Place of Publication:
Berlin
Date Published:
1800

Text:

Ich kehre zurück zu den Römern. Sie hatten, wie gesagt, nur einen Anfall von Poesie, die ihnen eigentlich stets widernatürlich blieb. Einheimisch war bei ihnen nur die Poesie der Urbanität, und mit der einzigen Satire haben sie das Gebiet der Kunst bereichert. Es nahm dieselbe unter jedem Meister eine neue Gestalt an, indem sich der große alte Styl der römischen Geselligkeit und des römischen Witzes bald die klassische Kühnheit des Archilochos und der alten Komödie aneignete, bald aus der sorglosen Leichtigkeit eines Improvisatore zur saubersten Eleganz eines korrekten Hellenen bildete, bald mit stoischem Sinn und im gediegnetesten Styl zur großen alten Weise der Nationen zurückkehrte, bald sich der Begeisterung des Hasses überließ. Durch die Satire erscheint in neuem Glanz, was noch von der Urbanität der ewigen Roma im Catullus lebt, im Martialis, oder sonst einzeln und zerstreut. Die Satire gibt uns einen römischen Standpunkt für die Produkte des römischen Geistes.

Notes:

The 1800 Athenaeum edition of this piece is the first of several.

Collected by:
AE